Wie wir mit KI umgehen bestimmt was KI kann und was nicht. „A fool with a tool is still a fool“, lief mir neulich als Satz über den Weg. Also: Ein Idiot mit einem Werkzeug ist immer noch ein Idiot. Gerade bei KI ist dieser Spruch wohl absolut richtig. Zumal wir noch keine wirkliche KI kennen. Ja, sie ist gerade in aller Munde, aber letztlich basieren alle Modelle auf Machine Learning und nicht auf wirklicher Intelligenz. Das bedeutet, es sind Systeme, die schnell lernen, Muster zu erkennen.
Gerade am Anfang kommt es da auch immer noch zu Fehlern, etwa so wie wenn ein Mensch eine Sprache lernt. Je länger man die Sprache aber spricht, desto besser kann man damit umgehen und je mehr versteht man. KI macht im Grunde genau das aktuell, sie lernt aus vielen Millionen Vokabeln, was am wahrscheinlichsten aufeinander folgen könnte. Wäre sie wirklich intelligent, dann wüsste sie das und müsste nicht mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten.
Jetzt kann man natürlich sagen, menschliches Denken ist doch ganz ähnlich. Wir schmecken eine Orange, wir sehen eine, und lernen, dass es eine Orange ist. Immer wenn etwas Rundes und Orangenes irgendwo vor kommt, kommt uns als erstes der Gedanke an eine Orange. Obwohl es auch ein Tennisball sein könnte. Beim genaueren Hinschauen wissen wir es dann auch. Spätestens, wenn wir hinein beißen, ist klar, dass es zumindest keine Orange ist. Für das nächste Mal haben wir abgespeichert, Vorsicht, es könnte auch ein Tennisball sein, schau genau hin. Eine KI ist anders. Sie versucht, so viele runde, orangene Dinge wie möglich in ihrem Speicher zu bekommen und sortiert sie.
Und dann beißt sie aufgrund von Statistik einfach zu. Zu 99% sind es wohl auch Orangen, aber orangefarbene Tennisbälle sind eher selten. Das ist die Information, die die KI gelernt hat. Das heißt aber nicht, dass sie wirklich intelligent ist. Sie kann beispielsweise noch nicht erneut überprüfen, so wie wir es tun, wenn wir uns unsicher sind. Wir riechen daran und wissen dann ziemlich schnell, ob es eher eine Orange oder ein Tennisball ist. Die aktuelle KI kann das noch nicht. Ich habe noch nicht wirklich erlebt, dass sie direkt nachfragt, um besser entscheiden zu können. Das wird sicher nicht mehr lange dauern. Aktuell aber sagt selbst ChatGPT mir immer nur: „Tja, kann so oder so sein, ist kompliziert“.
Erst wenn ich dann für sie entscheide und sage: „Nimm Option 1“, weiß sie alles darüber. Und ich kann anschließend sagen: „Jetzt Option 2“, und bekomme auch dafür alle Informationen. KI kann uns also bei Entscheidungen helfen. Aber uns auch mit Informationen fluten und jede Entscheidung so gut wie unmöglich machen. Das passiert mir aktuell realtiv häufig bei den Bild-KIs von midjourney, oder stable diffusion oder oder oder. Jedes Bild eine ganz großartige Neukreation. Aber das aufbauende Arbeiten an genau einer Variante ist immer noch sehr kompliziert. Durch ControlNet und Inpainting sicher auch schon besser geworden, aber es ist nich kein, ah ich hab da dieses Muster. Jetzt arbeite ich nur mit dem weiter und lasse alles andere einfach weg.
Das macht es unglaublich kompliziert reproduzierbare Ergebnisse zu bekommen. Man muss unglaublich viele Bilder generieren um dann mehr oder weniger duch Annäherung das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Bei jedem Bild gilt: Wenn ich mit dem jetzt weiter arbeite, komm ich dann schneller oder langsamer zu meinem Ziel?
Gerade in Unternehmen, aber eigentlich auch überall sonst, brauchen wir jedoch reproduzierbare Ergebnisse. Wenn wir zum Obsthändler gehen und Orangen sagen, wollen wir Orangen. Wir wollen nicht jedes Mal etwas Neues, das vielleicht ganz nah dran ist an einer Orange. Das ist noch ein weiterer Schritt, der nötig ist, um die KI-Technologie zu verbessern. Es ist wahrscheinlich kein sehr weiter Schritt mehr. Wir befinden uns an einem Punkt in der Geschichte, an dem die Entwicklung wohl gerade erst so richtig Fahrt aufnimmt.
Die erste industrielle Revolution hat gut 100 Jahre gebraucht, um komplett abgeschlossen zu sein, grob von 1800 bis ca. 1900, wobei das Ganze immer auch um 20 Jahre – also ca. eine Generation – schwankt. Von der zweiten industriellen Revolution von 1900 bis 1960 oder 1970 dauerte es dann fast nur noch halb so lange. Auch wenn man bedenkt, dass es zwei große Kriege gab, die das Ganze sowohl begünstigt als auch gebremst haben. Die nächste dritte Welle der Industrialisierung mit Mikrochips benötigte dann wieder nur die Hälfte der Zeit. Von den 70ern bis in die 90er etwa, bis wir alle wussten, dass Computer auch etwas für zuhause sind. Und dann kam das Internet.
Das hat wieder nur die Hälfte der Zeit etwa gebraucht. Also von Mitte der Neunziger bis Anfang 2000. Nimmt man das Mobiltelefon mit in die Entwicklung ist der Schrit so um ca. 2015 etwa abgeschlossen. Bis dann alle großen Player da waren: Google, Amazon, Facebook, Apple, und die Mobiltelefone uns komplett im Griff hatten. Von 2015 bis 2022 bis zur KI war es wieder nur die halbe Zeitspanne. Der Punkt an dem die fundamentale technische Veränderungen an den Punkt ihres Durchbruchs kamen. Das bedeutet in diesem Stil weiter, dass wir ca. 2027 die nächste riesige Umwälzung erwarten dürfen – und dann immer schneller.
Wir sind uns der Tatsache vielleicht gar nicht bewusst, aber eventuell stehen wir gerade erst am Wendepunkt. An dem Punkt an dem wir wirklich zu Menschen werden können, zu einer höheren, intelligenteren Lebensform. Es wird eventuell ein so bedeutender Schritt sein wie der der ersten Affen, die vom Baum krabbelten. Die Affen die sich sagten: Wenn ich aufrecht stehend durch die Savanne jage, bekomme ich viel mehr gutes Protein. Oder auch der ersten Menschen, die dann sesshaft wurden. Sie erkannten, dass es sich lohnen kann, ein ganzes Jahr auf neue Erträge auf Feldern zu warten. Vielleicht ist der Beginn des KI-Zeitalters so etwas wie die Entstehung des Homo digitalis.
Die technischen Entwicklungen sind auf jeden Fall exponentiell und nicht linear, wie wir wohl lange angenommen haben. Sie laufen nicht geradlinig, eins nach dem anderen, sondern sie entwickeln sich immer schneller und schneller. Daher ist KI und das Lernen, wie man mit KI umgeht, so essentiell wie der Umgang mit einem Mobiltelefon. Ich denke, dass es automatisch auch so kommen wird. Meine Tochter wird kein Problem haben, mit KIs zu arbeiten und mit all dem, was danach kommt.
Für alle anderen wird es wieder eine Veränderung mit sich bringen. Viele werden sie ablehnen und aus dem System aussteigen. Doch mit der KI können auch völlig neue Möglichkeiten entstehen. Es wird jedoch erneut zu großen Phasen der Ungleichheit kommen. Die gestiegene Fähigkeit der KIs und der verbesserte Austausch untereinander können jedoch viel zum Ausgleich beitragen. Selbst wenn wir uns persönlich nicht kennen. Denn zielgerichtete Kommunikation ist es, was uns zu Menschen macht. Der soziale Austausch untereinander und miteinander, die Empathie, die wir empfinden. Die Fähigkeiten mit der wir anderen helfen und sie in neuen Techniken schulen können, selbst wenn diese kompliziert erscheinen. Wir können alle Menschen auf dem digitalen Weg mitnehmen. Wir dürfen uns jedoch nicht wegducken und sagen, dass es vorübergeht, denn gerade das wird sicher nicht der Fall sein.
Mit Hilfe von KI-Tools werden wir eines Tages möglicherweise in der Lage sein, Erdbeben und Tsunamis genau vorherzusagen. Oder Asteroiden im All zu erkennen, die uns als Menschheit bedrohen können, um uns zu schützen. All dies erfordert jedoch mehr als nur Idioten, die diese Werkzeuge bedienen. Je mehr Menschen sich mit den neuen Werkzeugen beschäftigen, desto früher werden wir den Umgang damit erlernen. Einige werden sich mit den neuen Werkzeugen auf die Hände klopfen oder unerwartete Unfälle verursachen. Aber immer mehr Menschen werden den Umgang damit beherrschen. Heute kann fast jeder Auto fahren, was vor 100 Jahren undenkbar war. Damals nahm man an, dass Autos sich nicht in der breiten Masse durchsetzen würden, da es nicht genug Chauffeure gäbe. Doch heute fährt jeder selbst. Bald wird uns jedoch die KI fahren.
Wenn Sie mehr über KI und den Umgang damit lernen möchten, sind Sie herzlich eingeladen, sich uns anzuschließen und loszulegen. Wir arbeiten seit vielen Jahren mit digitalen Werkzeugen und bringen Ihnen gerne bei, wie Sie damit arbeiten können. Bei der KI sind wir von Anfang an dabei und haben uns für viele Beta-Testerlisten angemeldet. Um immer auf dem neuesten Stand zu sein. Lassen Sie uns gemeinsam für eine bessere Zukunft lernen.